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Kieler Woche 2024

Auch wenn die Kieler Woche noch im vollen Gange ist und erst mit dem Abschlussfeuerwerk am Sonntag, dem 30. Juni offiziell endet, wir es marinemäßig vermutlich nicht mehr viel zu entdecken geben. Nach dem traditionellen Open Ship am vorherigen Samstag und Sonntag wird es keine weiteren (Marine-) Termine mehr geben. Auch haben nahezu alle Gäste Kiel schon wieder verlassen. In den vergangenen Jahren gab es, wenn auch immer mit deutlich weniger Einheiten, teilweise noch einen dritten Termin am darauffolgenden Freitag. 

Das Einlaufen der BALTOPS-Teilnehmer erfolgte diesmal über mehrere Tage verteilt, hierdurch fiel am Freitag die übliche Einlaufparade zahlenmäßig sehr überschaubar aus. Der größte Teil der Besucher in diesem Jahr waren „alte Bekannte“ sodass der polnische Tanker ‚Bałtyk‘ (Z-1) von einigen Marine-Begeisterten, so auch von mir, bereits als die interessanteste Einheit dieser Kieler Woche empfunden wurde. Auch das „Open Ship“ durfte man in diesem Jahr nicht allzu wörtlich nehmen. Kaum eine Einheit war für die Besucher geöffnet. Dies mag der momentanen Sicherheitslage geschuldet sein. Umso bemerkenswerter, dass z. B. als einzige „graue“ Einheit am Samstag ausgerechnet die amerikanische USS ‚New York‘ für Besucher geöffnet war.

Tolle Fotomotive gab es jedoch auch so wieder reichlich. Das sortieren, bearbeiten sowie online stellen wird mit Sicherheit noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine kleine erste Auswahl gibt es schon mal hier:

2024, A 5313 ‚Stella Polare‘

2024, MSF 2 in Kiel

2024, L 801 ‚Johan de Witt‘

2024, BE 160 ‚Gloria‘ in Kiel

2024, Z 1 ‚Bałtyk‘ in Kiel

2024, M 921 ‚Lobelia‘ in Kiel

2024, M 343 ‚Hinnøy‘ in Kiel

2024, L 21 ‚New York‘ in Kiel

2024, M 614 ‚Styx‘ in Kiel

2024, L 21 ‚New York‘ in Kiel

2024, L 21 ‚New York‘ in Kiel

2024, der große Flaggenschmuck

2024, LCC 20 ‚Mount Whitney‘

2024, LCC 20 ‚Mount Whitney‘

2024, P 840 ‚Holland‘ in Kiel

2024, ex Y 834 ‚Nordwind‘ in Kiel

2024, P 965 ‚Gnist‘ in Kiel

2024, Westland Mk 41 ‚Sea King‘

2024, zwei Eurocopter ‚Tiger‘

2024, LCC 20 ‚Mount Whitney‘


Links intern

AO ‚Bałtyk‚ Klasse
AX ‚Gloria‚ Klasse

 

HNoMS ‚Nordkapp‘ im NOK

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr durchquerte die norwegische ‚Nordkapp‘ den Nord-Ostsee-Kanal. Im Januar in Richtung Nordsee und heute zurück in die Ostsee. Beides mal der Jahreszeit entsprechend bei marine-grauem Himmel.

Die ‚Nordkapp‘ ist ursprünglich eines von drei Offshore-Patrouillenschiffen (OPV) der norwegischen Küstenwache aus den 1980er Jahren. Die Schiffe der ‚Nordkapp‘ Klasse verfügen über einen verstärkten Rumpf für Operationen im Eis und sollten im Kriegsfall umfangreich mit Waffen und Sensoren aufgerüstet werden.
Die ‚Nordkapp‘ wurde im November 2022 der norwegischen Marine unterstellt und bekam das Prefix HNoMS. Im Moment dient sie als Flaggschiff der Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMG1). 

Eine Nachfolge-Klasse für die Küstenwache ist bereits im Bau. Die drei Schiffe der ‚Jan Mayen‘ Klasse werden mit 9.600 ts deutlich größer und werden zwischen 2023 und 2024 in Dienst gestellt werden. Es gibt Berichte, wonach die drei alten Schiffe der ‚Nordkapp‘ Klasse dann nach Uruguay verkauft werden könnten.

2023, A 531 ‚Nordkapp‘ im NOK

2023, A 531 ‚Nordkapp‘ im NOK

2023, A 531 ‚Nordkapp‘ im NOK

2023, A 531 ‚Nordkapp‘ in Kiel

2023, A 531 ‚Nordkapp‘ in Kiel


Links intern

FP ‚Nordkapp‘ Klasse

 

 

Reisebericht aus Norwegen …

… und noch ein wenig aus Dänemark dazu. Nach einem Jahr Pause haben wir uns in diesem Jahr zu einer kurzen Reise nach Norwegen entschlossen. Die Anreise erfolgte bequem über Nacht mit der Fähre von Kiel nach Oslo. Ziel sollte das „Marinemuseet“ in Horten, ca. 100 km südwestlich von Oslo, werden.

Turm der A-1 “Kobben” in Horten

Das Museum besteht dort bereits seit 1864 und ist eines der ältesten Marinemuseen der Welt. Neben einer umfangreichen Ausstellung zur norwegischen Marinegeschichte, gibt es dort gleich mehrere Großexponate zu besichtigen. Zum einen das U-Boot S 302 ‚Utstein‘ (SS ‚Kobben‘ Klasse) und das Flugkörperschnellboot P 961 ‚Blink‘ (PG ‚Storm‘ Klasse). Zum anderen gibt es dort auch eines der ersten Torpedoboote der Welt, das mit dem damals revolutionären Whitehead-Torpedo ausgerüstet wurde. Die HNoMS ‚Rap‘ wurde bereits 1873 in Dienst gestellt, 1920 schließlich außer Dienst gestellt und ist bis heute erhalten geblieben. Leider ist diese wohl aus Platzmangel nicht permanenter Bestandteil der Ausstellung. 
Neben der Ausstellung und den drei Booten gibt es noch einige größere Waffensysteme und den Turm des ersten norwegischen U-Boots A-1 „Kobben“ (1909) im Außenbereich zu sehen. Auch am Abend ist das Gelände geöffnet, so dass man sich außerhalb der Öffnungszeiten weiter umschauen und fotografieren kann. Wobei die Lichtverhältnisse aufgrund von hohen Gebäuden und Bäumen teilweise eine echte Herausforderung darstellen.  

F 304 ‚Narvik‘

Persönlicher Höhepunkt war für uns am zweiten Tag der Besuch der Fregatte F 304 ‚Narvik‘ (FFG ‚Oslo‘ Klasse), die gleich nebenan liegt. Das Schiff ist mit seinen 1.950 ts Verdrängung nach heutigen Maßstäben eher als klein zu bezeichnen und ein gutes Beispiel für einen U-Boot-Jäger im Kalten Krieg. Sie war die letzte von fünf Einheiten ihrer Klasse, die 2007 außer Dienst gestellt wurde. Eine anschließende Verwendung als Museumsschiff war bereits vorgesehen. Im Jahr 2017 konnte der Museumsbetrieb in Horten starten. Dementsprechend haben wir alles in einem hervorragenden Zustand vorgefunden. Damit dies so bleibt, müssen jedes Jahr ca. 200.000 € für den Unterhalt des Schiffes aufgebracht werden. Wie bei vielen skandinavischen Museumsschiffen können fast alle interessanten Räume betreten werden (OPZ, Maschinenräume, …). Einzig den Zugang zu den Munitionskammern habe ich vermisst. Sehr positiv ist mir noch die detaillierte Beschilderung aufgefallen. Bei den Radarsystemen werden sogar die genauen Typen und die entsprechenden Frequenzbänder genannt (z. B.: „Raccal Decca TM 1229, S-Band“). So ausführlich ist das nicht leider überall üblich.
Die KNM ‚Narvik‘ ist übrigens nicht offizieller Teil des „Marinemuseet“, sondern eigenständig. Auch wenn beide teilweise zusammen arbeiten, gibt es bei der ‚Narvik‘ abweichende Öffnungszeiten (in der Regel hat diese nur an den Wochenenden geöffnet). Vor einem Besuch sollte man sich also unbedingt vorher über die offizielle Homepage informieren. Zumal die Öffnungszeiten über Tag in Skandinavien generell auch eher kurz sind.  

Dadurch das wir auch viel Fotografieren, planen wir immer etwas mehr Zeit ein. Trotzdem haben wir in den zwei Tagen nicht alles sehen können. Ein weiterer Besuch ist also unausweichlich … ;) Ein wenig „Beifang“ gab es dann auch noch. Gleich nebenan lag das norwegische Aufklärungsschiff ‚Marjata‘ (IV, 2016) im Trockendock. 

Großer-Belt-Brücke (Storebæltsbroen)

S 302 ‚Utstein‘

P 961 ‚Blink‘

 

Torpedoboot ‚Rap‘

F 304 ‚Narvik‘

Aufklärungsschiff ‚Marjata‘

 


En helt spesiell takk fra oss til Marinemuseet og museumsskipet Narvik for tiden og den eksklusive muligheten til å besøke torpedobåten «Rap» og fregatten KNM «Narvik». Vi hadde to fantastiske dager … Tina & Jörg!


S 329 ‚Springeren‘ in Aalborg

P 512 ‚Søbjørnen‘ in Aalborg

Nach der Überfahrt von Larvik, ca. 55 km von Horten entfernt, nach Dänemark und einer Übernachtung in Hirthals, ging es am dritten Tag weiter zu dem Schifffahrtsmuseum „Springeren“ in Aalborg, welches 1992 eröffnet wurde. Dort ist u. a. das U-Boot S 329 „Springeren“ (SS ‚Delfinen‘ Klasse) sowie das Torpedoschnellboot P 512 „Søbjørnen“ (PF ‚Søløven‘ Klasse) zu sehen. Im Jahr 2015 bin ich bereits für einen kurzen Besuch dort gewesen. Damals waren beide Boote in keinem besonders guten Zustand. Bei unserem jetzigen Besuch war der Eindruck nicht besser, sondern das Gegenteil war leider der Fall! Insbesondere die P 512 „Søbjørnen“ befand sich in einem offensichtlich erbärmlichen Zustand. Ob dieses Boot noch zu retten ist, bzw. ob überhaupt die Absicht besteht dieses zu erhalten, darf bezweifelt werden. Auch die S 329 „Springeren“ benötigt wohl mehr als nur einen neuen Anstrich. Wer die beiden Boote noch nicht kennt und schon immer mal sehen wollte, sollte sich vielleicht besser beeilen … :(
Außer den beiden Booten gab es noch ein Kleinst-U-Boot ‚Marder‘ und einen Hubschrauber ‚Alouette III‘ sowie einige weitere wenige Objekte mit Marinebezug (Geschütze, Minen, …) im Außenbereich zu sehen. Auch hier war der Zustand der Exponate zum größtenteils nicht gut.  

„Sea War Museum Jutland“ in Thyborøn

Den vierten und letzten Tag unserer Reise haben wir in dem kleinen Ort Thyborøn an der dänischen Nordseeküste verbracht. Hier befindet sich das kleinere „Sea War Museum Jutland“. Dieses Museum wurde erst 2015 eröffnet und hat die Skagerrakschlacht von 1916 sowie ganz allgemein den Seekrieg im Ersten Weltkrieg zum Thema. Komplette Boote oder gar Schiffe aus dieser Epoche darf man hier natürlich nicht erwarten. Trotzdem handelt es sich um eine sehenswerte Ausstellung mit vielen interessanten Exponaten. Zu den größeren gehören einige Geschütze und zwei aus der Nordsee geborgenen U-Boot Türme aus dieser Zeit (SMS ‚U 20‘, HMS ‚E50‘). Gleich nebenan in den Dünen findet man einen Gedenkort für die ca. 8.600 Gefallenen der Schlacht von Jütland. 

Ehemalige Bunkeranlage des Atlantikwalls in Thyborøn

Da Thyborøn am Eingang zum Limfjord liegt, wurden hier während des 2. Weltkriegs besonders zahlreiche Bunkeranlagen am Strand errichtet, die zum Teil heute noch existieren und frei betreten werden können. Einer dieser Bunker wurde wieder hergestellt und während des Kalten Krieges von der dänischen Heimwehr als Kommando- und Radarbunker genutzt. Nach all den Schiffen mal eine kleine Abwechselung und auf alle Fälle interessante Fotomotive.

Zum Abschluss der Reise gab es für uns drei, wenn auch nicht überraschende, Erkenntnisse. Erstens: Ende August war die ideale Reisezeit. Tolles Wetter und nicht zu heiß, die meisten Orte hatten noch Saisonbetrieb mit entsprechenden Öffnungszeiten und für uns ganz wichtig, keines der besuchten Orte war mit anderen Besuchern überlaufen. Zweitens: in Skandinavien benötigt man kein Bargeld. Alles kann und wird mit Karte bezahlt. Und drittens: unser Auto hat die gesamte Reise von 871 km (ohne Seemeilen) mit nur einer Tankfüllung geschafft :)

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Norwegisches Boot bei Surendorf

Mit einer Geschwindigkeit von über 40 kn, erschien heute Nachmittag ein seltener Gast in der Eckernförder Bucht. Es war die P 963 ‚Steil‘, eines von sechs norwegischen Schnellbooten der ‚Skjold‘ Klasse. Diese modernen ‚Surface Effect Ships‘ können mit ihren Katamaran-Rümpfen und dem erzeugten Luftkissen zwischen den Rümpfen eine Höchstgeschwindigkeit von 57 kn erreichen.

Nach einem kurzen Stopp an der Pier der Wehrtechnischen Dienststelle in Surendorf, ging es weiter in den Marinestützpunkt Eckernförde.
Die P 963 ‚Steil‘ war schon einmal 2019 kurzzeitig Gast im Kieler Marinestützpunkt. Damals als Teilnehmer des Manövers  ‚BALTOPS‘.

2021, P 963 ‚Steil‘ bei Surendorf

2021, P 963 ‚Steil‘ bei Surendorf

2021, P 963 ‚Steil‘ bei Surendorf


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PG ‚Skjold‘ Klasse